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Rückblick 3. Quartal 2021 & Ausblick

Aktualisiert: 19. Juli 2022

Die Folgen der Corona-Pandemie: das Ende der just-in-time Produktion?

Während Corona kam es in gewissen Produktegruppen zu Nachfrageeinbrüchen von bis zu 90% während zugleich die Nachfrage nach Produkten wie Mikrochips oder Tierfutter stark zulegte. Natürlich wird ein Management-Entscheid die Produktion zu drosseln nicht umgehend revidiert. Die Produktion wird nur zögerlich wieder erhöht und neue Investitionen getätigt. Die Transportpreise für Container haben sich, wie bereits nach der Finanzkrise 2008, nahezu verzehnfacht. Die gestiegenen Frachtpreise werden dabei nicht nur von der Nachfrage alleine getrieben. An vielen Stellen stauen sich die Container-Lieferungen, da die Weitergabe der Waren erschwert wird, weil es zum Teil auch an Lastwagenfahrern mangelt. Gleichzeitig fehlen an anderen Orten die Container für Exporte. Oft ist auch die Lieferkette gestört, weil in der heutzutage meist angewendeten „just-in-time“ Produktion irgendein Vorprodukt fehlt. Die Autoproduktion bei Toyota oder Volkswagen musste dies bitterlich erfahren. Als Folge der Pandemie muss man nun ein Jahr auf das neue Auto warten und dementsprechend sind auch die Occasionen so teuer wie noch nie! In der Baubranche verzögert sich die Fertigstellung, weil irgendein Material nicht zeitgerecht lieferbar ist. Die Häuserpreise steigen einerseits wegen der lockeren Geldpolitik und andererseits wird bereits die Erwartung höherer Preise für neue Ersatzbauten in den Marktpreis miteinbezogen. Das diesjährig wenig vorteilhafte Wetter führt zu Ernteeinbrüchen, was zudem die Lebensmittelpreise in die Höhe treibt. Die Summe dieser Ereignisse führt zu hohen Inflationsraten. Die Zeit wird helfen die Lieferketten und die fehlenden Ressourcen an die Nachfrage anzupassen. Neue Fabriken für Computerchips werden gebaut, neue Energieanlagen gehen in Betrieb und Investitionen in Minen sollen verhindern, dass der nächste Engpass kommt (Quelle: Equation, 2021).


Der Chipsektor läuft heiss

Computerchips sind knapp wie selten, und ohne sie geht nichts mehr. Engpässe in der Halbleiterproduktion verdeutlichen, dass die Branche immer wichtiger für die Wirtschaft wird. Der Bedarf an Chips für Autos, Computer, Smartphones und Spielkonsolen ist derart gross, dass ein Ende der Produktionsengpässe vorerst nicht absehbar ist. Die angespannte Situation hat verschiedene Ursachen. Sie reichen teilweise zu den ersten Wochen nach dem Ausbruch der Pandemie zurück, als die Autoindustrie praktisch zum Erliegen kam und die Bestellung von Halbleitern deutlich reduzierte. Derweil stieg der Bedarf an Chips für Computer, Webcams, Videospielkonsolen und andere elektronische Geräte wegen den Lockdown-Massnahmen. Umso mehr stieg der Nachfragedruck auf die Halbleiterindustrie, als ausser der Elektronikindustrie dann auch die Autokonzerne ab dem zweiten Halbjahr 2020 die Produktion ankurbelten. Die Lieferprobleme verdeutlichen, wie abhängig die Welt heute von Halbleitern ist. Der Engpass hat nicht nur für Fans von Videospielen, für Krypto-Mineure oder für Autohersteller Konsequenzen. Es geht auch um Fragen zur nationalen Sicherheit. Kein wichtiges System oder Netzwerk - sei es im Bereich Militär, Elektrizität, Transport, Finanzen, Kommunikation oder Gesundheit - kommt heute ohne Chips aus.


China macht seine sozialpolitischen Hausaufgaben

Das herausragende Ziel Chinas ist die soziale Stabilität. Dabei werden wirtschaftliche Faktoren wie fairer Wettbewerb und Löhne, umweltpolitische Aspekte wie übermässige Umweltverschmutzung sowie soziale Elemente wie Datensicherheit und Lebensqualität berücksichtigt. Entwicklungen, die dieses Ziel gefährden, werden entschieden angegangen. Zu Beginn seiner Amtszeit adressierte Präsident Xi Jinping die Korruption in China. Danach wurde das Recht auf Umweltschutz in die Verfassung aufgenommen. In den letzten Monaten wurden nun hauptsächlich Themen wie fairer Wettbewerb und Datensicherheit im Internet, Risikoreduzierung im FinTech-Bereich, Lern- und Wettbewerbsdruck bei Schulkindern und Beschleunigung der CO2 Reduzierung angegangen. Vor diesem Hintergrund verfolgen die neuen Regulierungen durchaus nachvollziehbare gesamtwirtschaftliche und gesellschaftliche Ziele, auch wenn sie nicht im Interesse der Unternehmenseigentümer und Investoren sind. Wir sind der Meinung, dass diese Regulierungen langfristig das Richtige sind, auch wenn wir als Investoren bei einigen chinesischen Unternehmen teils heftige Kursrückgänge hinnehmen mussten und das China Engagement deshalb auch reduziert haben.


Unsere Lösung für ein Vermögen unter CHF 250’000.-

In den letzten Jahren wurden wir oft angefragt, ob wir bei Thalmann & Verling Trust reg. auch eine Lösung für Anlagebeträge unter CHF 250'000.- anbieten. Diese Frage mussten wir bisher leider immer mit «nein» beantworten, da wir Kunden unter CHF 250'000.- aus kosteneffizienten Gründen nicht annehmen können. Nun haben wir ein innovatives Instrument gefunden und werden dieses am 1. Dezember 2021 lancieren. Es handelt sich um ein sogenanntes «Actively Managed Certificate» (AMC), welches als fondsähnliches Produkt zu verstehen ist. Das Produkt wird jedem Investor über seine Hausbank zur Verfügung stehen. Somit können auch Investoren, welche keinen direkten Vermögensverwaltungsvertrag mit uns haben, von unserer Expertise profitieren. Wir bewirtschaften das Produkt aktiv und verfolgen eine ähnliche Investmentstrategie, wie wir das bei unseren Vermögensverwaltungskunden tun. Wir möchten so einer breiteren Kundschaft die Möglichkeit bieten, ihr Erspartes nach dem Thalmann & Verling Trust reg.-Ansatz zu investieren. Wir werden diesbezüglich mit einem detaillierteren Bericht erneut auf Sie zukommen und es würde uns natürlich freuen, wenn Sie es mit Ihren Freunden und Bekannten teilen.


Bei Fragen stehen wir jederzeit gerne zur Verfügung.

Quartalsbericht Q3 2021
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